S&P Future und VIX als Timing-Hilfe

Vor wenigen Tagen sah alles nach einem möglichen Einbruch am US-Markt aus. Heute wissen wir, dass der Bärenangriff schon wieder ad acta zu legen ist – fürs Erste.

Es gibt viele Möglichkeiten, das kurzfristige Geschehen zu bewerten und daraus Szenarien für das eigene Trading oder Hedging abzuleiten. Ich möchte hier aufzeigen, welches Setup ich unter anderem für die tägliche Analyse nutze: den ES (also den S&P 500 Future) im 4-Stundenchart und dazu den VIX, also die aus Optionspreisen abgeleitete implizite Volatilität des Marktes. Einfach ausgedrückt: der Panikindikator. Wer sich den VIX über lange Zeiträume angeschaut hat, stellt eines fest: es gibt wohl kaum eine andere Zeitreihe an den Finanzmärkten, die einen so starken Mean-Reversion-Charakter hat. Steigt der VIX also massiv an, so dreht er relativ schnell wieder gen Süden. Der Grund: Die Masse der Marktteilnehmer kann nicht lange im Panikmodus verharren, sie hält es einfach nicht aus.

Genau aus diesem Grund macht es Sinn, den Index selbst (inkl. RSI) und den VIX zu betrachten. Die Entwicklung an diesem Montag zeigte nämlich folgendes:

  • Der ES hat am 1. Februar 2021 einen Support bei rund 3.650 erreicht und diesen mit einem Hammer bestätigt;
  • dazu wurde eine positive Divergenz im RSI generiert, die zumindest einen Bounce erwarten ließ
  • der VIX, der bereits am 21. Januar außerhalb seines Bollinger Bandes schloss, lieferte einen zweiten Spike am 29. Januar 2021, um dann aber wieder innerhalb der Bänder zu schließen. Die Panik war vorbei.

Hier der Chart (zum Vergrößern einfach anklicken)

Gerade die Kombination verschiedener Werkzeuge kann uns dabei helfen, die Wahrscheinlichkeit etwas zu unseren Gunsten zu verbessern. Nur darum geht es schließlich langfristig. Wer eine Glaskugel sucht, sollte zum Wahrsager 😉